Dienstag, 10. September 2013

Back at the East Coast- endlich wieder auf dem Brett

Hallo,

ich muss ja hier noch was nachliefern, nämlich wie meine Reise zu Ende gegangen ist.
Nachdem meine Tour am Uluru zu Ende war und ich zurück nach Sydney geflogen war, reise ich noch in der gleichen Nacht weiter per Greyhound. Der Greyhound ist ein Fernbus, der Backpacker fast in jeden Winkel des Landes bringen kann. Mein Ziel war Byron Bay, Heimat meiner Mitbewohnerin Bella und eines der schönsten Örtchen der Ostküste. 
Ich hatte herrliches Wetter erwischt, 28 Grad (im Winter!) und keine Wolke am Himmel. Noch dazu kam ich genau zur richtigen Zeit. Als ich zum Leuchtturm Byro Bay lief, an dem sich auch der östlichste Punkt des Australischen Festlands befindet, sah ich drauße auf dem Meer mehrere Buckelwale vorbeiziehen, während auf der anderen Seite in der Bucht ca. 60 Delfine spielten. Die Delfine sollten mich bis hoch nach Mooloolaba begleiten.

Am zweiten Tag in Byron tat ich ENDLICH wieder das, was ich eigentlich viel öfter während meiner Reise machen wollte: Surfen.
Gleich die erste Welle war wieder ein Traum. Byron ist echt ein super Spot zum surfen, jedoch gibt es ca 60km nördlich noch einen besseren, nämlich mein nächstes Ziel, Surfers Paradise.

Ratet mal was ich da 3 Tage lang gemacht habe :-)
Auch hier hatte ich perfektes Wetter erwischt. Die Gold Coast ist quasi das Pendant der Sunshine Coast auf der anderen Seite von Brisbane: Hochhäuser, Massentourismus, alles schrill und bunt, eine Art Las Vegas Australiens. Die Sunshine Coast im Gegensatz ist wesentlich ruhiger und will sich auch bewusst gegen das Modell des Massentourismus stellen. 
Das Highlight waren sicher die Delfine am Strand, die genau wie die Surfer die Wellen am Strand gesurft sind. Als ich den ersten Delfin sah, dachte ich zuerst es sei ein Hai.
Gold Coast und surfen schön und gut, ich konnte es aber auch kaum erwarten meine Freunde an der Sushine Coast wieder zu sehen, deshalb machte ich mich auf zu meinem nächsten Ziel, Brisbane. 
Brisbane ist die am schnellsten wachsende Stadt Australiens, hat aber vor allem ggü. Sydney und Melbourne noch sehr viel nachzuholen. Sie ist längst nicht so spektakulär und ein Tag reicht eigentlich um den Brisbane River und die City zu erkunden. Allerdings gibt es zwischen den Hochhäusern auch immer wieder schöne alte Gebäude und wirklich schöne Fleckchen.

Nach Brisbane wechselte ich das Verkehrsmittel von Greyhound zum Zug und fuhr zurück zur Sunshine Coast, wo ich die letzten eineinhalb Wochen meines Australienabenteuers verbrachte.
Es war so toll mit den Freunden die noch da waren nochmal Zeit zu verbringen, bevor es Zeit wurde die Koffer zu packen.
Abschied ist immer blöd, auch wenn ich einige Gesichter sicher wieder sehen werde.

Ein Resümee meiner Reise gibts in einigen Tagen, wenn ich das alles mal sacken lassen kann, denn der Empfang in Deutschland hatte es auch in sich, dazu aber später mehr.

Montag, 26. August 2013

The Red Centre

Woran denkt ihr zuerst wenn ihr an Australien denkt?
Ich denke immer an dieses rote Steinchen hier. Ok, wenn man direkt davor steht ist das kein Steinchen mehr, es ist ein Monolit, der höher ist als der Eiffelturm, der größte der Erde. Aber der Reihe nach:

Wieso bin ich also von Sydney wieder in die Mitte Australiens geflogen, wenn ich doch eigentlich die Ostküste hoch zur Sunshine Coast möchte? Ganz einfach, ich hab auf Mama gehört :-) . Während ihres Besuchs bei mir ist sie ja schon etwas mehr rumgekommen als ich, unter anderem auch zum Uluru. Der hat sie (ud mich jetzt auch) so sehr beeindruckt, dass sie mir sagte, es ist ein Muss dort hi zu gehen. Ich hatte erst etwas gezögert, da die Preise um dort hin zu kommen doch recht happig sind, nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt.
Uluru heißt dieser Fels in der Sprache der Aboriginies, er ist für sie ein heiliger Ort. Für mich war besonders interessant wie die Nationalparkverwaltung des Uluru and Kata Tjuta National Parks, in dem der Uluru steht, des Spagat zwischen einerseits dem hohen Touristenaufkommens und andererseits der Wahrung und Würdigung des heiligen Ortes für die Aboriginies hinbekommt. Vorweg gesagt: SIe bekommen den Spagat nicht optimal hin, aber dazu später. 

Ich bin also Dienstag vor einer Woche ins Outback aufgebrochen, mitten rein ins Nirgendwo, noch isolierter als Westaustralien. Die nächste Stadt, der nächste McDonalds, das nächste Krankenhaus, ja sogar die nächste Ampel und das nächste Stopschild ist in Alice Springs und das ist mal eben 450km entfernt.   
Aufgrund dessen bin ich auch direkt zum Uluru geflogen und bin nicht in Alice Springs gelandet. 
Ich habe mich entschieden eine geführte Tour zu machen, die den Kings Canyon und Kata Tjuta mit einschließt. Als Tourveranstalter habe ich de gleiche gewählt, den ich schon bei meiner Kakadu Nationalpark Tour hatte.
Die erste Nacht verbrachte ich im Hostel, da die Tour erst am Mittwoch losging. Das Hostel hatte eine Aussichtsplattform zum Uluru, so konnte ich einen ersten Blick erhaschen. Zum Sonnenuntergag bin ich dann nochmal hin, da in der Zeit der Fels innerhalb kürzester Zeit die Farbe wechselt. Und manchmal erwischt man sie eben, diese "Magic Moments", wenn man da steht, bei Vollmond, und direkt über dem Fels zieht eine Sternschnuppe ihre Spur :-)

Am nächsten Tag wurde ich vom Hostel abgeholt und 4 andere Touris und ich machten und mit unserem Guide auf zum Kings Canyon. Dort schlugen wir unser Camp auf um am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang am Kings Canyon zu sein.
Dort haben wir dann eine dreistündige Tour gemacht und sind anschließend zum Infozentrum am Uluru und dann weiter zu Kata Tjuta gefahren. 
Jeder kennt Uluru oder auch Ayers Rock, keiner kennt Kata Tjuta, obwohl die Felsformation nicht einmal 50km entfernt und fast doppelt so hoch wie Uluru ist. Dort haben wir ebenfalls einen etwa 2km langen Walking Track gemacht, bevor wir zum Sonnenuntergang in Richtung Uluru gefahren sind.



Nach Sonnenuntergang sind wir dann in unser Camp. Übrigens haben wir beide Nächte unter freiem Himmel geschlafen und im Outback wird es nachts sehr kalt. 
Am nächsten Morgen ging es dann um halb 6 zum Uluru, wo wir während des Sonnenaufgangs um den Fels gelaufen sind. Der Weg ging etwa 10km. An manchen Stellen wurden wir mit Schildern drum gebeten, nicht zu fotografieren, da es sich um heilige Stätten der Aboriginies handelt, welche in ihrem Glauben nur an dem Ort gesehen werden dürfen, an dem sie sich befinden, also nicht auf einem Foto. Außerdem gibt es eine Eisenkette, an der man entlang auf den Fels klettern kann. Besucher werden darum gebeten es nicht zu tun, im Glauben der Aboriginies darf Uluru nur bei einer Zeremonie und nur von den ältesten Männern bestiegen werden. Leider halten sich viele Touristen nicht dran und hinterlassen ihre Müll auf dem Felsen, was wiederum schädlich für die Wasserstellen ist, die es um den Uluru herum gibt, da diese durch den Müll verschmutzt werden, gleizeitig aber lebenswichtig für die Aboriginies in der Wüste sind. Hier komme ich zurück auf das Verhältnis Tourismus vs. Interessen der Ureinwohner. 
Die Australische Regierung hat nach und nach den Ureinwohnern ihr Land weggenommen. Die Aboriginies hatten dieses Land über zehntausende von Jahren bewirtschaftet und sich darum gekümmert. Die neuen von der Regierung eingesetzten Verwaltungen kümmerten sich nicht auf die richtige Art um das Land, was große Buschfeuer zur Folge hatte. Nach und nach setzte ein Umdenken der Parkverwaltungen ein und die Aboriginies bekamen das Land zurück, am Uluru aber mit der Auflage, dass die Kette hoch auf den Fels bleibt. Letztendlich mussten Sie Aboriginies das akzeptieren, damit sie überhaupt ihr Land zurück bekamen. Man könnte den Spagat zwischen Toruismus und Aboriginieinteressen besser hinbekommen, wenn blos mal wieder die Politiker nicht wären ;-)

Freitag, 23. August 2013

Sydney

Hallo,

endlich wieder Internet, endlich wieder etwas Zeit zum bloggen. Sorry dass der bei meinem letzten Eintrag versprochene Beitrag über Sydney mit einer Woche Verspätung kommt, aber ich war ziemlich viel unterwegs in den letzten zwei Wochen. Deshalb werde ich das Ganze auch in zwei Blogeinträge splitten.
Aber erst mal der Reihe nach...

Samstag vor einer Woche bin ich also ziemlich früh morgens in Sydney angekommen. Während des Nachtfluges konnte ich nicht wirklich schlafen und als ich an meinem Hostel ankam war mein Bett noch nicht wieder frei, da um 10 Uhr Checkout ist, ich aber bereits um halb sieben ankam. Also habe ich mich erst mal im Gemeinschaftsraum ein paar Stunden hingelegt. Als ich dann mein Zimmer bezogen hatte, habe ich mich mit Julia, einer Freundlin von der Sunshine Coast, die in Sydney ein Praktikum macht, getroffen und wir haben uns zusammen die Harbour Bridge und das Opera House angeschaut. 
Anchließend sind wir noch zum Darling Harbour. 
Tags darauf habe ich die Botanic Gardens erkundet und bin auf einen Pfeiler der Harbour Bridge gestiegen, von dem man gute Bilder von der Skyline machen konnte. 
Am Mittwoch kam dann zwei andere Deutsche von der Sunshine Coast, David und Robert, mit denen ich Mittwochs nach Manly Beach fuhr und Donnerstags in den Blue Mountains Nationalpark, der etwa 2 Stunden entfernt von Sydney liegt. Es war ein schöner Kontrast vom "Großstadtdschungel" in den richtigen zu gehen. Tags darauf mussten die beiden leider abreisen.
Am Freitag orgaisierte ich meine weiteren Trips bevor am Samstag dann DAS Highlight meines Sydneyaufenthaltes kam: Das Rugbyspiel zwischen Neuseeland und Australien. Ein Glück hatte ich mein All Blacks (Neuseeland) Trikot dabei.
Das Spiel war im Olympiastadion von 2000. Julia hatte mir die Karten besorgt ud ist mit mir hingegangen. Wir sind etwas früher aufgebrochen und konnten so noch die anderen Olympiaanlagen wie die Schwimmhalle und die Tenniscourts sehen.
Das Spiel haben dann auch die All Blacks überlegen gewonnen. 

Am Sonntag bin ich dann zu meiner letzten Station aufgebrochen, dem legendären Bondi Beach. Wobei: So besonders ist der jetzt auch nicht, da gefällt mir der Strand in Mooloolaba mindestens geauso gut. Vielleicht lag es aber auch am Wetter. Ich hatte bis auf diesen Tag mit dem Wetter echt Glück. Dafür, dass hier Winter ist, kann man es bei 26 Grad echt aushalten.

Letzten Montag ging es dann für mich weiter. Wohin? Verrate ich im Post morgen, nur so viel: Es wird rot und trocken

 

Sonntag, 11. August 2013

Darwin und die Nationalparks

Hallo aus Sydney,

endlich wieder Internet, endlich wieder Blog.
Die letzte Woche war ja auch die letzte Woche meiner kleinen Reisegruppe. Von Perth flogen wir nach Darwin um das Northern Territory kennen zu lernen.
Wir wollten vor allem den Kakadu Nationalpark sehen. Vor Ort kamen wir zu dem Entschluss, dass das wohl am besten mit einer geführten Tour geht. Letztendlich haben wir uns dann für eine 3 Tage Tour entschieden. 
Was Darwin an Sehenswürdigkeiten nicht zu bieten hat, machen die beiden Nationalparks Litchfield und Kakadu, in denen wir waren, locker wieder wett. Natur und Wildlife pur, inklusive Krokos. 
In der Gegend gibt es zwei Jahreszeiten: Trockenzeit und Regenzeit. Wir waren jetzt in der Mitte der Trockenzeit da, was manche Wasserfälle vielleicht nicht so spektakulär aussehen lässt, jedoch kann man in der Regenzeit nicht alles sehen und außerdem läuft man weniger Gefahr, dass einem ein Krokodil über den Weg schwimmt.
Wir haben auch immer wieder Schwimmstopps eingelegt, was nur zu 99,9% ungefährlich ist, da die Parkverwaltung nicht garatieren kann, dass sich wirklich keine Krokodile in den Gewässern befinden. Dennoch war es, als wir da waren, sicher.
Außerdem nahmen wir an einer Bootstour durch die Wetlands teil, die in der Regenzeit komplett überflutet sind. Hier gibt es die dichteste Population an Salzwassercrocs weltweit. 
Nach 3 ereignisreichen Tagen,























unter anderem mit campen unter freiem Himmel, kehrten wir nach Darwin zurück, wo wir den Rest der Woche relaxten, immerhin sind wir in den Tagen zuvor ca 7500km per Auto gereist.
In der Nacht von Freitag auf Samstag haben sich unsere Wege dann getrennt: Meine beiden Reisebegleiter sind zurück an die Sunshine Coast geflogen, ich nach Sydney. Dort werde ich eine Woche bleiben, ein Rugbyspiel der All Blacks gegen Australien anschauen und danach weiterreisen. 
Ich bin zwar noch keine 48 Stunden in Sydney aber die Stadt ist der absolute Wahnsinn, daher bekommt sie auch gegen Ende der Woche einen extra Blogeintrag.

Montag, 29. Juli 2013

Problemlösung- the Aussie Way

6300 Kilometer fordern ihren Tribut; nicht nur Mensch, sondern auch Maschine sind bei solchen Distanzen ganz schön gefordert. 
Stellt euch vor ihr fahrt mitten durchs Outback morgens um 10 Uhr, kein Handynetz, keine Menschenseele weit und breit, gemütliches Fahren bei 110 km/h. So lief das auch 6299,7 Kilometer. 
300 Meter hatten es aber in sich: Reifenplatzer! Ich hatte mich eigentlich schon gewundert, dass nichts passiert ist, da lässt es auf einmal einen Schlag, das Lenkrad schlägt aus. Im Rückspiegel ist nur weißer Rauch zu sehen, der rechts hinten aus der Fahrerseite rauskommt. Mein erster Gedanke "die Gasflasche hats zerrissen". Mein zweiter "Warum habe ich gerade alle Hände voll zu tun den Wagen zu bremsen und gleichzeitig auf der Strecke zu halten?" 
Es war der hintere Reifen, der sich spontan entschlossen hatte den Dienst zu quittieren. 
Da stehste jetzt, mitten im Outback, weit und breit nicht mal ein Känguru, und kommst keinen Meter vorwärts. Zum Glück hatten die anderen beiden Jungs gesehen, wo der Ersatzreifen ist. 
Also erst mal Strecke absichern, der Reifen hatte sich auf einer Kuppe verabschiedet (und nein, ich bin nirgendwo drüber gefahren), also kam ich kurz dahinter zum Stehen. Warndreiecke sind in Australien keine Pflicht, wieso auch? Kommt ja doch nur alle Schaltjahr mal ein Auto vorbei. Unser Problem war, dass wir auf einem Highway standen. Damit sich der Gütertransport zwischen den oft über hundert Kilometer voneinander entfernten Ortschaften überhaupt lohnt, werden sogenannte Road Trains eingesetzt. Das sind keine Züge sondern stinknormale LKW´s. Der Unterschied ist, dass sie in Deutschland maximal 40 Tonnen ziehen und ca 12 Meter lang sind, hier in Australien ziehen sie 120 Tonnen und sind bis zu 4 mal so lang. Auf den Straßen herrscht aber 110 km/h Tempolimit für PKW und LKW. Ihr könnt euch sicher denken, dass ein 120 Tonnen ziehender, 110 km/h schneller Road Train nicht nach 30 Meter zum Stillstand kommt. 
Also war Einfallsreichtum gefragt: Campingstuhl raus, unsere Simona in kallgrüner Weste auf den Stuhl gesetzt und zu dritt Reifen auf der Straße wechseln. Ein Bild für die Götter.
Unter dem Auto liegend sieht man die Road Trains auch nicht so deutlich wie sie 3 Meter von einem entfernt an einem vorbeirollen.
Glücklicherweise ging der Reifenwechsel recht zügig, ok, im Motorsport könnte man uns drei jetzt nicht gebrauchen, dennoch klappte es ganz gut. 
Nach 15 km kam dann auch zum Glück eine "Stadt" in der wir einen neuen Reifen kaufen konnten. Die Kosten bekamen wir dann von der Autovermietung erstattet.
Zum Glück hatte der "Reifenhändler" einen passenden Reifen, den wir dann auf einem Hinterhof nochmal gewechselt haben. Insgesamt hat uns das gute 90 Minuten aufgehalten, no worries also...